august 2019
31. JULI 2019
für
MATTHIAS MAAß
1958 - 2019
zum Abschied
…von 11000 Jungfrauen, kleinen Arschloechern und Schlaefern, von Bild-Geschichten, Bildergeschichten, Geschichten-Bildern…
oder einfach von aussergewoehnlichen Zeichnungen…kann ich Ihnen erzaehlen aus meiner neuen Ausstellung….
Ganz sicher aber auch von einer ueberbordenden Fuelle, von einer maechtigen Energie, von spuerbarer Empfindsamkeit, auch Empfindlichkeit, von Offenheit und Verletzlichkeit, von Menschenliebe und Zugewandtheit - besonders aber von einer absoluten Hingabe an und in seine Zeichnungen mag die Ausstellung der Arbeiten von MATTHIAS MAAß einen Eindruck vermitteln.
Vor zwei Monaten ist MATTHIAS MAAß im Alter von 60 Jahren gestorben.
Seither habe ich in einem leisen Zwiegespraech mit seinen Zeichnungen versucht, einen Ueberblick, einen Rueckblick auf seine Arbeit und einen Blick auf diesen aussergewoehnlichen Menschen zusammen zu stellen. Aus weit mehr als 500 Zeichnungen von 1983 bis in die letzten Jahre ist so eine umfangreiche Ausstellung mit gut 80 Arbeiten entstanden, mit der ich mich von Matthias verabschieden moechte.
Vor zwei Tagen war der Ausstelllungsaufbau geschafft - die Wochen des Sichtens und Auswaehlens und Entscheidens - Zeit, sich an Gespraeche und Begegnungen mit Matthias zu erinnern, gern unterbrochen durch Besucher, die das Wachsen der Ausstellung beobachteten und die Freude an den Zeichnungen teilten -
und gerade rechtzeitig fertig fuer die ersten angemeldeten Gaeste gestern - meine treuen Besucher aus Paris brachten ihre Freunde aus Colmar mit und waren sehr beeindruckt von den Arbeiten: „incroyable, exeptionnel“…
… ja, so sind sie, die Zeichnungen von Matthias Maaß...
19. AUGUST
Nun kann ich Ihnen die aussergewoehnlich Ausstellung mit Zeichnungen von MATTHIAS MAAß, der im Mai dieses Jahres verstarb, nur noch wenige Tage zeigen.
Die Begeisterung, auch das Beruehrt-Sein und das lange und aufmerksame Verweilen und Schauen der Besucher waren und sind besonders und eine so schoene Bestaetigung fuer die fast 30 Jahre andauernde Zusammenarbeit mit MATTHIAS MAAß.
Unsere zum Abschluss geplante Veranstaltung mit Rainer René Mueller, der Matthias Maaß und seine Arbeit seit Anfang der 80er Jahre begleitete und bei dem ich Anfang der 90er die Zeichnungen von Matthias entdeckte, kann krankheitshalber leider nicht stattfinden.
Rainer René Mueller schrieb Ende Mai zu Matthias Maaß:
„…erinnere ich ihn als ephebischen jungen Mann, der sich in seiner wunderbaren, sehr eigenen Handschrift, die mir sofort d e n Z e i c h n e r verriet, auf einer Postkarte an mich wandte: 1982 richtete ich ihm die erste Ausstellung in einer oeffentlichen Galerie einEndFragment…..der ein sehr feines Sensorium hatte für die Eigenheit eines Tuschestrichs mit der Glasfeder und in der Verlaufsform einer Aquarellfarbe auf feinstem Papier. Seine Musik-cd-Sammlung war legendaer, die neuere u. neueste Musik betreffend…. Seine Erkrankung hat ihn immer mehr gequaelt im alleingelassen werden. Dabei war er von einer selbstverleugnenden Großzuegkeit u. besorgt um Dritte.
…Heidelberg hatte in den zurueckliegenden 70 Jahren keinen vergleichbaren Kuenstler dieser stupenden Konsequenz und Hingabe - auch seiner selbst, als Ueberleben im taeglichen Werk……“
An Rainer René Mueller Danke und gute Wuensche!
Noch bis einschliesslich Dienstag, den 27. August koennen Sie die Ausstellung - wohl die letzte in diesem Umfang - hier in Ettenheimmuenster sehen.
Christiane Schlosser + Franziska Reinbothe
Ausstellung
Michael-Peter Schiltsky - Wegbereiter + Wegbegleiter
Ausstellung
Dorothee Rocke + Günter Walter - Neue Zeichnungen
Ausstellung
Galerie Linda Treiber
Kunst der Gegenwart